zu den wurzeln.
t7:
nach einer nacht im zelt
bei nieselregen im schutz einiger bæumchen
im garten in hali,
wird mir ein mitfahrangebot im auto nach höfn (höppn) unterbreitet.
ich nehme gerne an, denn es regnet wieder.
wir rasen im grössten auto, das ich je gesehen habe, die suedkueste entlang
und sind innerhalb einer dreiviertel stunde angekommen.
das hostel dort ist
voll.
ich bepacke mein rad und mache mich
unter dem grauen wolkendach auf zum campingplatz.
der campwart versucht mich aufzumuntern.
"um 18 uhr scheint die sonne."
jaja, denke ich unglæubig.
ich frage, ob ich mein gepæck bis dahin unterstellen kann,
um ins schwimmbad zu gehen und das zelt spæter im sonnenschein aufzubauen.
das geht klar.
als ich um 16 uhr das bad wieder verlasse, strahlt mich die sonne schon an.
ich bin fassungslos und fahre beschwingt zurueck.
ich zwinge mich nachts um elf zum schlafen.
die sonne scheint noch immer.
punkt sechs klingelt mein wecker,
fruehstuck und zusammenpacken, denn mein bus nach egilsstaðir fæhrt um acht.
ich will fruehzeitig da sein, aber selbst 20 min eher sind schon 5 ræder eingeladen.
es sieht schlecht aus und es sind noch gut 200km entlang der fjorde zurueckzulegen.
der Busfahrer guckt mich an und fragt ob ich das vorderrad abbauen kann.
"klar!", sag ich und zack nimmt mein rad auf der rueckbank platz.
viele islændische kronen und vier stunden spæter erreichen wir unser ziel.
josh, ebenfalls mit dem rad unterwegs, wusste noch nichts vom ungeheuren berg,
der noch zwischen uns und dem schönen seyðisfjörður liegt.
wir brechen gemeinsam auf. gut 30 km liegen vor uns ueber den pass.
nach 5 km und dem verzweifelten und erfolglosen versuch,
mein schweres gepæck von einem vorbeifahrenden auto mitnehmen zu lassen,
versagt mein kreislauf und ich habe muehe,
mich mit rad im stehen auf der steilen strasse zu halten.
ich habe die steigung unterschætzt. die Mittagssonne und der blaue himmel
sehen schoen aus, wenn man am strassenrand die beine hochlegt.
es nuetzt nichts. ich rufe den fuer alle notfælle bereiten pizzabæcker meines vertrauens und herzensguten ævar an. er kommt sofort und rettet mich mit "ed's car".
wer dieser ed gewesen ist, weiss ich immer noch nicht.
etwas enttæuscht aber auch beruhigt und froh komme ich zurueck in die bislang schoenste nische islands. ich darf ausserdem ævar wohnen und revanchiere mich indem ich fuer uns koche.
josh hat es mit nur einem schlafsack und einer einzelnen packtasche beladen geschafft,
den bösen berg zu bezwingen. er ist nun mein nachfolger im hostel und arbeitet in thoras garten.
viele bekannte gesichter heissen mich herzlich willkommen zurueck.
am uebernæchsten tag trifft die fæhre ein.
von bord rollt ein rotes auto aus braunschweig,
mit bett und blumenvorhægen im kofferraum ausgestattet.
der erste besuch von zu hause!
ich verbringe nun drei tage in begleitung,
mit roadtrip durch die umliegenden fjorde im hippi-blumenbett-auto,
zur bergkristallmine, dem franzosenfjord, petras immenser steinsammlung
und durch die unglaubliche extraterreste landschaft.
heute ist sonntag und die stadt fuellt sich mit kunstschaffenden,
helfenden und teilnehmenden des festivals.
es ist endlich kurze hosen wetter!
ich mag islæandischen sommer.
