unbemerkt wie jedes jahr endet mein notizbuchkalender.
die letzten worte aus dem alten jahr scheinen
einer längst vergangenen zeit zu gehören.
wer nochmal nachlesen möchte, kann das hier.
kurz bin ich ein wenig verloren.
in mir und der zeit.
vielleicht spüre ich zum ersten mal die auswirkungen
der seit monaten fehlenden sonnenstrahlen.
oder es ist das jetlag des jahreswechsels.
ich weiß es nicht.
da sitze ich also. tagelang.
wieder allein in meinem häuschen.
eine neue zeit beginnt. ich habe viel post verschickt,
und meine erlebnisse mit der weihnachtsente revue passieren lassen.
ich fühle mich wie ein raubtier. ich bin ein raubtier.
wie ein fuchs. wie bei janosch.
dabei denke ich immer, ich sei kaspar mütze.
aber tatsächlich bin ich jetzt eher ein bär,
der seinen winterschlaf nachholen will.
der ferienbesuch des zweiten m's aus braunschweig ist wie verflogen.
die rauschende welle der feiertage verebbt.
im supermarkt gibt es kein malt og appelsin mehr zu kaufen.
das allseits geliebte weihnachtsgetränk ist eine mischung
aus malzbier und orangenlimonade.
meine letzte dose habe ich mit matthi aus bremen geteilt.
er residiert zur zeit hier und zeichnet sich eine ausstellung.
eine sechs stündige zeichenrunde und viel kaffee später,
hat er zwei arbeiten direkt auf mir verewigt,
sodass ich sie immer bei mir haben kann.
zur silvestersause mit den dänischen birkenstock jungs im heima haus
habe ich melis und mich einfach selber eingeladen.
zum 5 gänge menü mit endlosem tischfeuerwerk und
zu vielen gläsern für die verschiedensten Getränke.
eins:
in whiskey flambiertes lammherz als hors d'euvre. so wie die alten wikinger.
zwei:
quinoa-pilz-loaf an selbstgerechten kartoffelchips mit einer sauce blanche.
drei:
ein austausch-risotto, bei dem jeder bestandteil im rezept
aus unbekannten gründen durch etwas anderes ersetzt werden musste.
zwischengang:
spazieren zum fähranleger, an dem sich die ganze stadt versammelt.
abends um acht für ein großes feuer, um das alte jahr zu verbrennen.
vier:
rentierfilet mit thymian auf honigzwiebeln,
an karotten-süßkartoffel-muß und rotkohlsalat.
zwischengang:
tanzen im heima-kollektiv-space, um die neue stereoanlage zu testen.
fünf:
belinis an rotem fruchtsorbet.
formidable!
dann müssen wir rennen, zum feuerwerk gucken vom hügel hinter meinem haus mit einer traube nachbarn.
danach geht es wieder auf die spiegelglatte straße, um tanzen zu gehen.
bis morgens um 6.
ich habe alles sehr gut verlebt, dieses ende von 2013.
da ist es auch gar nicht mehr so ungewöhnlich, dass die 14 in einer diesigen flaute beginnt.
eine gute freundin hat mir allerdings eine gute erinnerung zurückgebracht, die ich nun mit euch teilen möchte.
das war doch gerade erst kurz vor meinem aufbruch ende märz – im letzten jähr.
aber sinniert selbst:
before she ran away from Wolfin'ontheway on Vimeo.
all but two pictures by Melis Sivasli