ich erweitere mein arbeitsfeld. baustellenausbildung ist super!
heute habe ich die kunst des mosaikverfliesens erfahren.
verständigung mit hand und fuß. denn christian weigert sich offenbar,
seine englisch kenntnisse anzuwenden, auch wenn richard mir steckt,
er würde doch über welche verfügen.
kaltes, klares wasser aus dem kerscherschlauch.
ein blauer eimer und ein roter.
ein weißes wolltuch zum groben verwischen.
ein tafelschwamm, um die glitzerfugenmasse vollends smooth zu veredeln.
und die kleinen karamellfarbenen und milchweißen glaskacheln sauber zu wischen.
ich habe mich früher immer gefragt, was das für eine unheimliche arbeit sein muss,
jedes mosaikteil einzeln zu setzten, in jede fuge eine feine spachtelmassenspur einzuarbeiten und glatt zu streichen. bin ich damit allein?
das regelmäßige surren in meinem kopf wird hier zum glück
immer wieder durch klicken unterbrochen. fast rhythmisch fliegt mir der durchblick zu.
währenddessen:
guðmundur,
der von thora eigens hergeholte tischler aus reykjavík ,
baut aus schokobraunen und unheimlich gut riechenden holzplatten
das mobiliar und arbeitsflächen für die zukünftige weiträumige küche.
ich bin um 18 uhr zurück im hostel, schaffe es grade noch meine müden körperteile unter die dusche zu tragen und falle ins bett.
kurz vorm einschlafen geht die tür auf,
thora steckt ihren kopf durch den spalt und strahlt mich an.
"chicken? or are you not hungry?", fragt sie mit breitem grinsen.
"i made some delicious food. then you can go back to bed!"
"ok", sage ich und bereue es nicht, nochmal aufgestanden zu sein.
allein dabei zuzusehen wie álfur ein hühnerbein nach dem anderen abnagt,
ist neben den gebackenen süßkartoffeln und den beinen und flügeln
im india-soßen-bad ein wahrer genuss.
hier heißt es übrigens nicht: "aaaabwischtuuuch!" sondern "pappìr" und der mini sagt auch nicht "schiebt mich mal einer raaaan?" sondern steht auf, geht einmal um den stuhl rum und setzt sich ein bisschen dichter wieder ran.