oder die längste nacht.
es ist dunkel
als ich nach hause laufe nachts um halb zwei.
dicke schneeflocken klatschen um uns herum und packen die hafenstraße und alles unter eine decke. das wochenende fängt gerade an. siggi von nebenan begleitet mich auf dem weg nach hause. wir vergleichen, was es in den kommenden tagen feierliches zu essen gibt. in unserem keller hängen drei weiße enten, sage ich.
an ihren hälsen aufgehängt. die hat óli gebracht.
von skálaness dem biohof am ende des fjords.
keine wildenten zwar, aber frei und glücklich durften sie aufwachsen.
den ganzen sommer über lachen und fressen wonach ihnen der schnabel gewachsen ist.
ohne den gedanken an einen abtransport zum schlachthof.
stattdessen kommt ein puff aus dem gewehr.
aus heiterem himmel, sozusagen.
von dem mann der sonst die hände voller körner hatte.
und dann sind die entenseelen aufs meer oder wohin auch immer rausgeflattert
und die vogelkörper mit loch im kopf in den eisschrank eingezogen.
so romantisch versuche ich es mir vorzustellen.
nun müssen sie jedoch von uns gerupft und ausgenommen werden,
um platz zu machen im bauch, für die füllung alla "canard à l'orange".
wenn ich siggi durch meine dreilagige kapuzenschicht richtig verstanden habe,
gibt es bei ihm die isländische delikatesse. auch ein vogel, auch weiß
aber wesentlich kleiner. dieser darf nur an 3 wochenenden im november gejagt werden.
aus dem küchenfenster bei elfa hab ich ihren nachbarn eines tages sogar drei mal schießen und treffen sehen.
rjúpa auf isländisch. moorschneehuhn auf deutsch.
dann erzählt er mir mit wässrigen schneeflocken im offenen haar von Þorrablót im februar, dem fest bei dem man das ganze gesalzene, gesäuerte, geräucherte - kurzum das ganze leckere traditionelle zeug isst und viel schnaps trinken muss, um es gesund zu überstehen. ich müsste lügen wenn ich sagte,
ich freue mich darauf. aber nun kommt ja erstmal jól!
um acht klingelt mein wecker denn wir erwarten frühstücksbesuch
zur weihnachtsplanung.
benedikta und ingirafn, werden am heiligabend zum essen zu uns kommen,
damit sie einmal nicht mit den gästen im hostel den abend verbringen.
es ist immer noch dunkel. wie gewöhnlich. stockfinster draußen.
die längste nacht war das also?
aber verbunden mit der kürzesten schlafphase seit wochen!
um 10.45 uhr is es so ungefähr hell draußen.
ich spüre noch den herben nachgeschmack des frühstücks.
mutig wie ich bin, habe ich den streifen hangikjöt nicht abgelehnt.
räucherfleisch von der lammkeule, die seit vorgestern von der küchendecke baumelt und den, wie tumi mein weihnachtshausherr sagt, "traditionellen weihnachtsduft" gleichmäßig im ganzen haus verbreitet, sodass ich letzte nacht kurz von dem gedanken aus dem schlaf gerissen wurde, es würde brennen.
als ich um vierzehn uhr dreißig aus meinem wohlverdienten kraftmittagsschlaf erwache, dämmert es bereits.
und mir dämmert es auch – tag verpasst. tiefe graue wolken ziehen behaglich über die stadt und verspeisen geräuschlos die umliegenden berge.
durch mein spaltbreit geöffnetes fenster strömt klare eisige luft und ein regelmäßiges plätschern und tröpfeln kommt von der fassade vom haus mit dem roten dach gegenüber.
gleðileg jól!
heute taut es.
//
i asked my dearest virtual friend
to quickly translate for you, the german non speakers.
some changes had to be done,
but i didn't want to take away all the fun:
the shortest day .
or the longest night .
it is dark
as i walk home at night at half past one .
thick snowflakes clap around us and cover the harbor road and all under a blanket.
the weekend is just beginning . siggi the guy from next door accompanied me on the way home . we compare what it is solemn in the coming days to eat.
in our basement , there are three white ducks , i say.
suspended by their necks. óli has brought them.
from skálaness the organic farm at the end of the fjord.
not wild ducks but free and happy they were allowed to grow up.
laugh all summer and "eat them after which the beak had grown"
which means of course what they wanted to eat.
without any thoughts of deportation to the slaughterhouse.
there was indeed merely a puff from the gun.
out of the blue , so to speak.
coming from the man whose hands used to be full of grains.
and then the ducks souls fluttered out on the sea or wherever
and the bird's bodies with a hole in their heads moved into the icebox.
at least similarly romantical i try to imagine the procedure.
now they need to be plucked and cleaned by us ,
to make room in their stomachs. for the filling alla "canard à l'orange" .
if i have understood correctly through my triple hood layer
siggi's and his family are going to have the Icelandic delicacy.
also bird, also white but smaller. and can be hunted only on 3 weekends in november.
from the kitchen window at elfa's I could watch her neighbor even shoot three times and meet .
rjúpa in icelandic . willow ptarmigan in english.
aqueous snowflakes in his open hair, siggi tells me about Þorrablót in february ,
the feast in which all salted , acidified , smoked - in short, the whole tasty traditional stuff is going to be eaten and a lot of liquor must be drunk , in order to survive that. i'd be lying if i said
i am looking forward to it . but now comes yes jól first !
at eight o'clock my my alarm rings because we expect breakfast visit
planning for christmas .
benedikta and ingirafn will be joining us on christmas eve to eat together,
so that they do not have to spend it just like
another evening with the guests at the hostel.
it is still dark. as usual. pitch black outside.
so that was the longest night ?
but connected with the shortest sleep phase for weeks !
at 10.45 it is just about light outside .
i can still feel the bitter taste of breakfast.
brave as i am , i did not reject the strip of hangikjöt i was offered.
smoked meat from the leg of lamb dangling since the day before yesterday from the kitchen ceiling and in order to spread what tumi my christmas house lord calls it the "traditional icelandic christmas fragrance" evenly throughout the house, "so I was just torn by the thought of going to bed last night , it would burn" .
the last part of course means that i woke up last night, because i thought it was burning somewhere in the house!
while i wake up at "two clock dreißig" (two thirty) from my well-deserved power nap it dawns already . and it dawns on me also .
i missed the day. deep gray clouds move comfortably over the city and eat silently the surrounding mountains.
my slit wide open windows allow the clear icy air to enter combined with the regular splashing and dripping sound coming from the facade of the neighbor house with the red roof.
gleðileg jól !
today it's melting.