so this is it.
more than enough impressions squeeze into the first two days.
ich versuche trotzdem, einen ansatz zu fassen, bevor ich den anschluss verpasse:
mittwoch morning.
die münchnerin sagt, man könne island schon sehen.
also stehe ich auf.
da ist es 6 uhr. und sie hat recht.
ich frühstücke im geheimen mein mitgebrachtes brot und trinke dazu einen überteuerten schlechten travelkaffee mit 3 portionen kaffeesahne.
ein letztes mal sitze ich dabei auf der beheizten seite der skybar.
nach der zeitumstellung ist es jetzt kurz vor sieben und ich weiß,
ich muss noch mein gepäck zusammen schnüren.
in diesem moment schallt eine stimme von oben:
"liebe passagiere, an steuerbord können sie jetzt wale sehen..."
etwas übertrieben scheint es, aber ganz weit hinten, kurz vor dem horizont kann man tatsächlich sehen, wie vermutlich 4-5 tiere wasser aus dem meer schießen lassen.
eine frau wiederholt ständig: "da, schatz da schau!"
er antwortet schließlich plump "können die nicht mal kurz aus dem wasser hüpfen, damit man ein hübsches foto machen kann?"
ich begebe mich daraufhin wieder in den bauch des schiffes.
es ist halb neun. um neun sollten wir planmäßig anlegen.
als ich zum zweiten mal an deck komme, bin ich wie erschlagen,
ich muss mich ohne scheiß an der reling festhalten,
weil meine knie etwas nachlassen, da ich gefühlt zwischen den immensen schneebergen im dunkel spiegelnden meer zu versinken drohe.
nie zuvor habe ich mich so klein gefühlt.
kurze zeit später rolle ich von board,
wohlwissend, dass ich orientierungslos das youth hostel suche.
ich lasse mich planlos die hügeligen Straßen zwischen kunterbunten häusern rauf und runter rollen.
schließlich erkenne ich ein größeres gebäude. krankenhaus steht da dran.
und youth hostel. eingang auf der anderen seite.
okay cool, denk ich. das war ja einfach und gehe rein -
um unvermittelt in einer baustelle zu stehen.
olaf aus oregon verspachtelt gerade die fugen der holzwand.
hier wird renoviert. und zwar von grund auf.
ich bin kurz verwirrt und lasse mir den weg zum hauptgebäude der jugendherberge erklären.
auf die gegenüberliegende fjordseite, sagt er.
an der blauen kirche vorbei.
aber nach der kirche hört die ohnehin spärliche bebauung auf.
was nun?
wohl nicht den berg rauf.
ein mann mit hund lädt mich schließlich zu sich und seiner frau auf einen kaffee ein.
sie telefoniert kurz und sagt ihm, er solle mich zum hostel fahren, um zu sehen, ob da überhaupt wer ist. also doch den berg rauf.
und tatsächlich gelange ich in ein langes gebäude
durch einen genauso langen flur mit zimmern links und rechts
in ein goldenes warmes wohnzimmer.
zuerst sehe ich den blonden schopf eines kleinen jungen, der mit
gleitender handbewegung irgendein jump and run spiel auf einem ipad spielt.
er ist zwei jahre alt. und ist amazingly good at it,
erzählt mir seine oma, die noch gar nicht so aussieht,
von ihrem ohrensessel am fenster aus, ebenfalls mit einem apfel gerät beschäftigt.
auf einen kleinen schränkchen liegt ein buch.
Þóra Guðmundsdóttir
ein buch über die häuser des fischerdorfes seydisfjördur.
die frage, ob sie das buch gemacht hat ist etwas überflüssig,
ich stelle sie dennoch –
und mich stelle ich kurz vor, erkläre ihr, dass ich eine unterkunft suche,
dass ich olaf getroffen habe, und gerne bereit wäre, in ähnlicher weise zu helfen, wenn sie meine Hilfe gebrauchen kann.
"can you cook?", ist ihre erste frage!
"i love to cook!", antworte ich.
"so then we will find you something to do!"
ich hole auf der stelle mein rad, entlade meine Sachen
und richte mich ein. ich soll in room no. 2 ziehen.
zwei betten,
dazwischen eine kleine dunkle
holzkommode vor dem fenster,
blick auf den fjord, kleines waschbecken, ein spiegel,
garderobe hinter der tür.
lucky me, und das sage ich wohl nicht zum letzten mal!
die erste gemeinsame handlung ist der konzertbesuch
des färöschen national orchestra in der townhall.
lauter kinder, einige erwachsene und ich
sitzen auf socken in der turnhalle und hören musik von
prokofjew und hans zimmer, um nur einige zu nennen.
die kinder rutschen zur musik von könig der löwen auf dem fußboden herum.
ich bin begeistert.
wir gehen gemeinsam zurück zum hostel.
es gibt lunch, für alle. besonders für die männer von der baustelle.
olaf und richard. letzterer ist von nun an sozusagen mein chef,
auch wenn er sich dagegen wehrt und mir sagt, er hätte es lieber,
wenn ich chef wäre.
aiden, sein sohn und aidens freundin maud kommen aus london.
sie sind gerade zu besuch.
ich bin nun offiziell richards zweites paar helping hands in der
hospital renovation/construction site und fasse direkt am ersten tag noch mit an.
so endet der erste tag auf island im kuscheligen federbett in der hafaldan héberge merveilleuse.
wer einmal in der stadt ist, sollte unbedingt bei thora ein bett buchen!